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Dreckig, aber glücklich…mit (Torf-)Moos in den Haaren!

Am letzten Oktoberwochenende hatte die alljährliche Vorfreude von 30 Teilnehmenden ein Ende, denn es war wieder „Much and Moor“-Zeit. Dieses Jahr war ein ganz besonderes, denn es war 20-jähriges Jubiläum der Veranstaltung.

15.12.2023

Dreckig, aber glücklich…mit (Torf-)Moos in den Haaren! Dieser Leitgesang begleitet die JBN bereits seit vielen Jahren. Auch auf die Veranstaltung „Much and Moor“ trifft dieses Motto zu: Legendäre Schlammschlachten und Buddelaktionen tragen hierfür Sorge. Am letzten Oktoberwochenende hatte die alljährliche Vorfreude von 30 Teilnehmenden ein Ende, denn es war wieder „Much and Moor“-Zeit.

Zum 20-jährigen Jubiläum der Veranstaltung war dieses Jahr wieder die Königsdisziplin der Moorrenaturierung gefragt, denn es mussten Staudämme im Kematsrieder Moos angelegt werden. Die Staudämme verschließen die in der Zeit der Industrialisierung angelegten Entwässerungsgräben. Diese Gräben dienten dazu, die Moorlandschaft trockenzulegen und sie so als Viehweide nutzbar zu machen oder um Torf als Brennstoff zu gewinnen. Diese Arbeit wurde durch 15 starke Jugendliche bewerkstelligt, welche dafür aus ganz Bayern angereist sind, um einmal im Jahr bei aktivem Naturschutz im Allgäuer Voralpenraum mit anzupacken. Weitere 15 starke Jugendliche zogen bewaffnet mit Astscheren und Arbeitshandschuhen ins Fellmer-Moor. Unter der fachkundigen Anleitung von Alfred und Simon, welche beide aus der BUND Naturschutz Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu stammen, schnitten wir auf einer Fläche die jungen Büsche ab und bauten mit dem Geäst große Haufen. Im Fachjargon war unsere wertvolle Arbeit die "Entbuschung zur Förderung der moortypischen Vegetation".

Seitdem die Flächen durch die Entwässerungsgräben aus der Industrialisierung trockengefallen sind, haben sich Büsche und Fichten ansiedeln. Durch den Rückschnitt der Gehölze und das anschließende Abdichten der Entwässerungsgräben werden die Moorflächen in den Zustand vor ihrer Zerstörung in der Industrialisierung versetzt. Ohne Büsche bekommen die Torfmoose und andere Pflanzenspezialisten des Moors wieder genügend Sonnenlicht, um prächtig zu gedeihen. Nach einer Stärkung mit Kürbissuppe zum Mittagessen erzählte Alfred bei einer kleinen Führung durch das Moor Wissenswertes über Flora und Fauna dieses Ökosystems und beleuchtete dabei auch den Fortschritt der Renaturierungsmaßnahmen aus den letzten Jahrzehnten, welche er mitbetreut hat.

Much and Moor bewirkt aktiven und nachhaltigen Naturschutz und schafft bei der Gemeinschaftsaktion eine Brücke zwischen den Jugendlichen (16-27 Jahren) und Müpfen (11-15 Jahren) der JBN. Denn am Ende kommen alle dreckig aber glücklich und mit einem großen Lächeln auf dem Gesicht aus dem Moor zurück und freuen sich schon auf ein Wiedersehen nächstes Jahr.

Im Jahr 2024 findet Much and Moor vom 18.10.2024 bis 20.10.2024 wieder im Allgäu statt. Anmelden könnt ihr euch hier. Schnell sein lohnt sich, denn die Veranstaltung ist sehr schnell ausgebucht.