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Klimawandel einfach erklärt!

Was ist der Klimawandel und was ist der Treibhauseffekt? Was hat es mit dem 1,5-Grad-Ziel auf sich und was ist die sozial-ökologische Transformation? Diese und weitere Fragen beantworten wir dir auf dieser Seite!

Zuletzt aktualisiert: Januar 2022

Das Klima auf der Erde hat sich schon immer verändert. Mal war es kälter (zum Beispiel während der Eiszeiten) und mal wärmer als heute. Diese Temperaturschwankungen haben aber sehr lange gedauert und das Leben auf der Erde konnte sich entsprechend anpassen. Aber seit ungefähr 200 Jahren, als die Industrialisierung begann, steigt die Temperatur unnatürlich schnell an. Das liegt an sogenannten Treibhausgasen, die vom Menschen ausgestoßen werden.

Der natürliche Treibhauseffekt

Kurzwellige Sonnenstrahlen dringen durch die Atmosphäre zur Oberfläche vor, wo sie in langwellige Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) umgewandelt wird. Jedoch verhindern die Treibhausgase in der Atmosphäre, dass die gesamte Wärmestrahlung zurück ins Weltall gelangt und halten einen Teil zurück. Dies sorgt dafür, dass die Erde sich erwärmt.

Treibhausgase, wie zum Beispiel Lachgas (N2O), Methan (CH4)und Kohlenstoffdioxid (CO2) sind auch ohne menschliches Zutun in der Atmosphäre vorhanden, die unsere Erde umgibt. Sie verursachen den sogenannten „natürlichen Treibhauseffekt“, denn ohne den Treibhauseffekt wäre es auf der Erde so kalt, dass kein Leben möglich wäre.

Die Klimakrise - vom Menschen gemacht

Der vom "Menschen gemachte" Treibhauseffekt führt zu einer globalen Erwärmung, dem menschengemachten Klimawandel, welcher inzwischen solche Ausmaße angenommen hat, dass wir von einer Klimakrise sprechen müssen. Seit Beginn der Industrialisierung vor 200 Jahren ist es auf der Erde schon über 1°C wärmer geworden.

Das ist äußerst bedenklich, denn schon heute kommt es infolgedessen zu mehr Stürmen, Dürren und Überschwemmungen. Menschen verlieren ihre Heimat oder sind von Hunger und Extremwetterereignissen bedroht. Wenn der Klimawandel nicht aufgehalten wird, werden sich diese Krisen verschärfen. Ganze Gletscher können abschmelzen und der Meeresspiegel so stark ansteigen, dass Städte wie London oder sogar ganze Länder (z.B. Bangladesh) überschwemmt werden. Viele Menschen müssen ihre Heimat verlassen, weil Ernten ausfallen, Wasser knapp wird und bestehende Konflikte dadurch verschärft werden. Und viele Tier- und Pflanzenarten sterben aus, weil ihre Lebensbedingungen nicht mehr gegeben sind.

Die Klimakrise ist eine Gefahr für die Sicherheit und das gute Leben auf dem gesamten Planeten. Deshalb ist es ausgesprochen wichtig, dass Politik, Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft alles dafür tut, den Klimawandel aufzuhalten, und zwar bei maximal 1,5°C. Dazu haben sich die Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaschutzabkommens 2015 in Paris verpflichtet.

Der "Menschen gemachte Treibhauseffekt"

Allerdings reichern sich durch die Verbrennung fossiler Energieträger, wie Kohle, Öl und Erdgas sowie durch die Zerstörung von sogenannten CO²-Speichern wie Wäldern und Mooren immer mehr Treibhausgase in der Atmosphäre an. Deshalb wird noch mehr Wärmestrahlung zurückgeworfen und gelangt nicht ins Weltall zurück. Dies wird als „Menschen gemachter (anthropogener) Treibhauseffekt“ bezeichnet.

Was ist das Pariser Klimaschutzabkommen?

Bei der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris einigten sich 197 Staaten auf ein globales Klimaschutzabkommen. Das Hauptziel des Pariser Abkommens ist die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellem Niveau auf deutlich unter 2°C, möglichst auf 1,5°C, zu begrenzen. Wobei nach aktuellem wissenschaftlichen Konsens die Auswirkungen von 2°C schon so gravierend wären, dass 1,5°C für die Sicherung unserer Lebensgrundlagen die Höchstgrenze sein muss. Neben der Senkung von Treibhausgasemissionen und folglich auch der Erderwärmung (Climate Change Mitigation) soll auch die Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel (Climate Change Adaptation) an Bedeutung gewinnen.

Wurde das Pariser Klimaabkommen umgesetzt?

Das Pariser Klimaabkommen war ein Erfolg, für den zahlreiche Klima- und Umweltschutzaktivist*innen jahrzehntelang gearbeitet haben. Auch hier wurden schmerzhafte Kompromisse geschlossen, aber es sah so aus, als ob die Politik die Klimakrise endlich ernst nehmen würde. Aber inzwischen sieht es nicht mehr danach aus, als ob sich die Politik an ihre selbst gesteckten Ziele halten wird. Noch immer wird Kohle abgebaut und verbrannt, um Strom zu erzeugen, noch immer wird Öl gefördert, um zum Beispiel Benzin für Autos herzustellen, und nach wie vor wird beispielsweise Erdgas in Deutschland als nachhaltige Energiequelle bezeichnet. Gleichzeitig stockt der Ausbau erneuerbarer Energiequellen wie Windenergie und Solar, zum Beispiel weil die Bayerische Regierung entschieden hat, dass Windräder einen sehr großen Abstand (das zehnfache ihrer eigenen Höhe, 10H-Regelung) zur nächsten Wohnsiedlung haben müssen. Dadurch wird die Energiewende bei uns in Bayern verzögert.

Für diese Verzögerungen haben wir aber keine Zeit mehr! Menschen verlieren schon jetzt ihre Lebensgrundlage, denn wenn die Erderwärmung über ein gewisses Niveau hinaus ansteigt, könnten sogenannte Kipppunkte im Ökosystem erreicht werden und eine weitere Erhitzung der Erde auch ohne zusätzliche anthropogene Treibhausgasemissionen nicht mehr zu bremsen sein.

Kipppunkte im Ökosystem

Unsere Ökosysteme leiden zunehmend unter der Erderwärmung. Doch irgendwann werden Punkte erreicht, die sogenannten „Kipppunkte“, an denen diese Schäden irreversibel, also unumkehrbar sind. Beispiele dafür sind die schmelzenden Gletscher in Grönland, auftauende Permafrostböden (Dauerfrostböden) in Sibirien und das Verschwinden tropischer Regenwälder.

Was können wir tun?

Nicht nur die Art, wie wir Strom und Wärme erzeugen, auch unser übermäßiger Konsum von Gütern, die Art und Weise, wie unsere Lebensmittel, Kleidung und Elektrogeräte produziert werden, ob Mobilität mit dem eigenen Verbrenner, mit dem Flugzeug, der Bahn, dem Fahrrad oder zu Fuß stattfindet, all das hat Auswirkungen auf das Klima.

Natürlich kann jede*r Einzelne etwas zum Klimaschutz beitragen. Sogenannte „Öko-Tipps“ gibt es ja viele: Mit dem eigenen Jutebeutel zum Einkaufen gehen, statt Plastiktüten verwenden, Sachen öfter mal reparieren statt neu zu kaufen, kurze Wege mit dem Fahrrad zurücklegen statt mit dem Auto, beim Einkaufen auf regionale Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft setzen und bei Textilien, Schokolade und ähnlichem auf faire Produktionsbedingungen achten. Das sind alles gute und richtige Ansätze. Aber diese individuellen Verhaltensänderungen haben leider nicht den großen Einfluss auf das Klima, den wir brauchen. Daher ist es zentral wichtig, dass die Politik einen großen Wandel einleitet, die sogenannte sozial-ökologische Transformation.

Und wie stoppen wir die Klimakrise?

Um die Klimakrise zu stoppen, brauchen wir eine Mobilitätswende, eine Energiewende, einen Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft und wachstumsunabhängigen Wohlstand. Damit diese Veränderungen passieren, muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen, innerhalb derer sich die Wirtschaft klimagerecht umbauen kann und die Gesellschaft nachhaltig und sozial gerechter wird. Das ist keine einfache Aufgabe, aber es ist notwendig, dass sie schnell und entschieden angegangen wird. So wie bisher darf und kann es nicht weitergehen. Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Forderungen an die Politik gestellt. Hier haben wir ein paar davon verlinkt:

Quellen

Nachhilfe-Team, Treibhauseffekt, zuletzt aufgerufen Januar 2022: https://www.nachhilfe-team.net/lernen-leicht-gemacht/treibhauseffekt

BMWI, Klimaschutzabkommen von Paris, zuletzt aufgerufen Januar 2022: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/klimaschutz-abkommen-von-paris.html

Klimavest, Pariser Klimaschutzabkommen, zuletzt aufgefrufen Januar 2022: https://www.klimavest.de/wissen/glossar/pariser-klimaschutzabkommen/

Brot für die Welt, sozial-ökologische Transformation, zuletzt aufgerufen Januar 2022: https://www.brot-fuer-die-welt.de/themen/sozial-oekologische-transformation/

IPCC-Bericht, zuletzt aufgerufen Januar 2022: https://www.de-ipcc.de/270.php