Aufbruchstimmung in der Kindergruppe - Kinder werden zu jungen Erwachsenen

Wer sind die Müpfe?

Die sogenannten Müpfe sind bei der JBN die Kinder bzw. Jugendlichen in der Altersgruppe von ca. 12-15 Jahren, abgeleitet von dem Wort aufmüpfig. Es ist eine Zeit des Abwendens von kindlichen Interessen, des Aufbruchs aber gleichzeitig auch eine Zeit, in der die Teenager*innen noch nicht völlig eigenständig agieren und unterwegs sind. In dieser Phase endet oftmals das Interesse an einer Kindergruppe, da das Konzept der Kindergruppe mit dem Schwerpunkt auf spielerischer Wald- und Naturpädagogik für die Müpfe nicht mehr passt. Die reinen Jugendveranstaltungen und Kampagnen der JBN sind jedoch auch noch nicht das passende Format.
 

Ergebnisse der Projektgruppe Mupf

Die JBN-Projektgruppe Mupf, bestehend aus Philipp Burger, Marius Krebs, Silvana Peschek und Enrico Wexel, hat Ansätze beleuchtet, wie Müpfe angesprochen und ihnen Raum in der JBN geboten werden kann. Langfristiges Ziel ist es, den Übergang von der Kinder- zur Müpfegruppe zu fördern und die Teenager*innen für die Themen der JBN weiterhin zu begeistern. Hierfür hat die PG Mupf eine Vielzahl an Studien, Umfragen, Feedback-Bögen von Veranstaltungen u.v.m. ausgewertet.

Die wesentlichen Ergebnisse der PG Mupf wollen wir hier im Überblick vorstellen.

• Freund*innen treffen in der Gruppe ist extrem wichtig für die Müpfe: es ist das soziale Miteinander, das „Wir-Gefühl“, das häufig bereits in der Kindergruppe entsteht und durch gemeinsame Erlebnisse weiter wächst bis ins Jugendalter und teilweise darüber hinaus bestehen bleibt, in Kombination mit der Aktivität in der Natur, bspw. abenteuerliche Ausflüge, durch Körpereinsatz und „mit den eigenen Händen gemeinsam etwas schaffen“, Lagerfeuer…
• Der Leitungsstil der Gruppenleiter*innen muss an den Bedarf der Zielgruppe angepasst werden (inhaltlich und zeitlich, aber v.a. auch hinsichtlich Entscheidungsprozessen und Verantwortung) - von starrer „Leitung“ hin zu partizipationsoffenem „Coachen“
• Noch wenig Interesse besteht bei den Müpfen an der Übernahme der vollen Verantwortung als Teamer*in (sie sind eher noch aktive Konsument*innen als Organisator*innen).

• Das Plus-Mupf-Konzept soll Müpfe an das Teamen heranführen, ohne dass sie den Spaß am Teilnehmen verlieren, durch Einbindung für kleinere Verantwortlichkeiten.

• Insgesamt zeigt sich bei den Umfragen ein großes Interesse der Müpfe an Klimaschutz und Artenkenntnis.
• Wöchentliche Treffen wie bei vielen Kindergruppen sind nicht mehr Standard bei Müpfe-Gruppen, die Termine sollten flexibler sein, z.B. je nach aktuellem Projekt oder Aktion.
• Das Interesse an Demos und Kampagnen ist noch nicht so stark, es scheitert allerdings auch oft an der fehlenden Mobilität v.a. auf dem Land.
• Gewünscht werden mehr über ganz Bayern verteilte Müpfe-Aktionen, dies wurde z.B. mit den BioDiv-Camps 2022 für Müpfe umgesetzt!
• Oft fehlen den Müpfen Infos über Aktionen auf Landesebene: Ein Müpfe-Newsletter ist wichtig, um direkt mit den Müpfen bzw. ihren Eltern in Kontakt treten zu können – dieser ist bereits in Planung!

Wie geht es jetzt weiter?

Herzlichen Dank an die PG Mupf für Ihre umfassende und intensive Arbeit!! In der Landesstelle wird nun eifrig an diesem spannenden Thema weitergearbeitet. Das nächste und in diesem Jahr letzte BioDiv-Camp findet vom 23.08.-26.08.22 im Bayerischer Wald statt. Die Veranstaltung TeenAge bietet für (angehende) Müpfe-Gruppen und ihre Gruppenleitungen die Möglichkeit, ein großes Müpfe-Abenteuer-Wochenende einschließlich Einblick in Kampagnenarbeit zu erleben, während die Gruppenleiter*innen zu den neuen Herausforderungen einer Leitung mit Teenager*innen gecoacht werden. Die Veranstaltung Kamera läuft ist ein cooler Dauerbrenner bei den Müpfen und eröffnet ihnen die Möglichkeit, sich dem Thema Natur und Nachhaltigkeit über Medien- und Filmarbeit zu nähern. Ein Müpfe-Newsletter befindet sich außerdem in Planung, wir werden berichten!