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Bericht: Gutes Essen für alle! - "Wir haben es satt" 2023

Über 40 junge Aktive reisten mit dem Demobus aus ganz Bayern in Richtung Berlin, um gemeinsam für eine sozial gerechte Agrarwende auf die Straße zu gehen. Anschana erzählt von ihren Erlebnisse und wie so ein spannendes Demo-Wochenende abläuft.

30.01.2023

Ich lerne die weiteren Teilnehmenden bei der Fahrt zur „Wir haben es satt“-Demo erstmal dadurch kennen, dass wir alle am vereinbarten Treffpunkt vorbeilaufen. In Nürnberg ist dieser tatsächlich in einem der Türme bei der Stadtmauer. Nachdem wir diese besondere Location erkunden dürfen, lernen wir uns näher kennen. Neben einigen Fun-Facts erfahren wir, dass einige schon öfter auf der WHES („Wir haben es satt“) waren, die bereits zum zwölften Mal stattfindet. Weiter geht es mit einigen Spielen und dem gemeinsamen Kochen unseres Abendessens - Chili sin Carne. Sehr lecker! Erst gibt es noch thematischem Input zur Demo, und dann ist es so weit: Unser Reisebus mit den Teilnehmenden aus München steht bereit. Wir begrüßen uns freudig, nun ist unsere JBN-Reisegruppe aus Bayern komplett.

Nach einer ruhigen und kurzweiligen Fahrt erreichen wir am nächsten Morgen unser Quartier in Berlin, wo wir zusammen mit anderen BUNDjugendlichen aus ganz Deutschland eine Schule bewohnen. Bald gibt es Frühstück und anschließend werden mehrere Solifotos für Lützerath und den Protest gegen den Kohleabbau aufgenommen. Danach bewegen wir uns als riesige „Wandergruppe“ mit den Öffis zum Brandenburger Tor, wo die WHES starten wird. Wir demonstrieren für eine Welt, in der alle Menschen Zugang zu ökologisch hergestelltem und gesundem Essen haben sollten und auch Bäuer*innen fair entlohnt werden. Außerdem machen wir zum Auftakt der Agrarmesse „Grüne Woche“ im Berliner Regierungsviertel Druck für eine sozial gerechte Agrar- und Ernährungswende.

Deshalb versammeln wir uns alle hinter einem riesigen Banner, auf dem groß „Agrarwende statt Dividende – Krisenprofite umverteilen! #EatTheRich“ steht. Nun führen wir eine vorher geprobte Theater-Aktion mit Kostümen auf. Durch diese zeigen wir unsere Solidarität mit Bäuer*innen und ihren Tieren, und machen die Forderung nach einem gemeinsamen Vorgehen gegen unfaires Verhalten von Großkonzernen klar. Am Schluss nehmen wir „#EatTheRich“ ganz wörtlich, denn es gibt Geldscheine aus Esspapier für alle. Als Nächstes hatten die Landwirt*innen selbst ihren Auftritt, denn es fährt eine Kolonne aus Treckern mit bunten Plakaten geschmückt durch die Demonstration. Es folgen einige Reden aus verschiedenen Perspektiven, die Hintergrundinfos zum diesjährigen Motto „Gutes Essen für alle – statt Profite für wenige“ bieten. Danach setzt sich die Demo auch schon in Bewegung. Dabei weist uns ein riesiger Ballon des BUNDs mit der Aufschrift „Insekten schützen“ den Weg.

Im Demozug selbst gibt es einen Jugend-Block, in dem auf eigener Bühne Musik gespielt wird und auch in Bezug auf Lützerath einige Rufe laut werden. Durch die tolle Stimmung frieren wir trotz der Kälte überhaupt nicht. Falls doch, lädt die Heinrich-Böll-Stiftung nach der gemeinsamen Wiederankunft am Brandenburger Tor zu Soup & Talk ein. Dort gibt es neben leckerer kostenloser Suppe auch interessante Vorträge, Filme und Workshops zum Thema zu erleben.

Im Laufe der Zeit ist es schließlich schon Abend geworden und viele begeben sich zurück zu unserer Unterkunft, wo noch einiges geboten ist. Wir genießen Musik, Workshops und Gesprächsrunden zu Themen wie Inflation oder Kolonialismus. Aber auch Redner*innen von anderen Organisationen, beispielsweise von ver.di, beleuchten neue Sichtweisen. Manche genießen danach noch ein entspanntes Zusammensitzen, andere Feierwütige nutzen die Zeit in Berlin und stürzen sich in das Nachtleben.

Der nächste Morgen kommt also viel zu schnell. Im letzten gemeinsamen Plenum erfahren wir, dass wir es mit unserer Aktion sogar in die Tagesschau geschafft haben. Es wird auch dem kompletten Organisationsteam gedankt und regnet so viel Applaus. Dann geht es schon mit dem Bus zurück nach Bayern. Während unserer Reise fängt es an zu schneien, sodass wir bei vorbeiziehender weißer Landschaft neue schöne Erinnerungen teilen oder Schlaf nachholen können.

Text: Anschana Schröfl